Fragen zur kirchlichen Bestattung

Fragen zur Beerdigung und zur Trauerfeier

Worum geht es im Trauergespräch?
Wichtig ist das seelsorgerliche Gespräch zwischen den Angehörigen und dem Pfarrer vor der Beerdigung. 
Hier geht es darum, die Gestaltung der Beerdigung gemeinsam zu besprechen. 
(Lieder, Musik, Trauerwort, Psalmlesungen)
Die Predigt wird persönlich gestaltet. 
Deshalb ist es für den Pfarrer wichtig, dass er auch etwas vom Leben des Verstorbenen erfährt. 
Ein Lebenslauf kann dabei eine Hilfe sein.
Allerdings soll in der Trauerpredigt nicht allein auf das Leben des/ der Verstorbenen Bezug genommen werden, sondern die Botschaft von der Auferstehung der Toten zur Sprache kommen.
Wichtig ist auch, dass die Gefühle der Trauernden berücksichtigt werden.

Wo kann der Gottesdienst stattfinden? 
Meistens findet die Trauerfeier in der Aussegnungshalle am Friedhof statt: Dies hat mehrere Gründe:

1.) In vielen Kirchen kann ein Sarg nur schwer oder gar nicht aufgebahrt werden. Eine Trauerfeier ohne Sarg ist (außer bei Urnenbestattungen) freilich nur schwer vorstellbar und nimmt den Trauernden einen Teil ihres Abschieds

2.) Der gemeinsame Weg zum Grab ist ein wesentlicher Bestandteil des Trauerprozesses. 
Miteinander den letzten Weg zu gehen verbindet die Trauernden. Dies ist meistens direkt am Friedhof besser möglich als wenn man den Weg von der Kirche zum Friedhof evtl. mit dem Auto fahren müsste.

Soll der Gottesdienst in der Kirche abgehalten werden, ist der Verlauf ähnlich wie in der Aussegnungshalle

Was geschieht im Trauergottesdienst/ in der Aussegnungsfeier? 
Im Mittelpunkt stehen Lied und Gebet, Bibellesung, Predigt und Segen. 
Bei der Auswahl der biblischen Stücke und der Lieder können Sie gerne mitwirken. Gibt es einen bestimmten Psalm, der gebetet werden soll? Ist der Konfirmationsspruch des Verstorbenen bekannt?
Vielleicht findet sich eine Konfirmationsurkunde oder ein Eintrag vorne im Gesangbuch. Dieser Denkspruch bietet sich als Grundlage der Predigt an. Und schließlich: gibt es ein Lied aus dem Gesangbuch, das Sie bei der Beerdigung gerne singen wollen? Oder wünschen Sie einen Sologesang? Bitte sprechen Sie diese Fragen mit dem zuständigen Pfarrer ab.

Können aus Ausgetretene kirchlich beerdigt werden?
GRUNDSÄTZLICH NEIN

  • Mit dem Kirchenaustritt erklärt sie oder er, nicht mehr der christlichen Kirche angehören zu wollen.
    Die Bestattung ist ein Teil des kirchlichen Lebens und der Lebensbegleitung.
    Folglich ist mit dem Kirchenaustritt auch das Nein zu dieser christlichen  Amtshandlung ausgesprochen.
  • Der Wille des / der Verstorbenen soll respektiert werden.
    So wie dies im positiven Sinn der Fall sein soll/ muss, hat dies auch für den Fall einer Äußerung zu gelten, 
    mit der sich jemand vom Glauben und Kirche abgrenzt.
    Die Frage, ob Ausgetretene doch nicht auch gläubig sein können, ist an dieser Stelle wohl verfehlt
    Denn das christliche Begräbnis urteilt nicht über den Glauben, sondern bringt sichtbar zum Ausdruck, 
    wie im kirchlichen Ritual Tote Gott anvertraut und die Hinterbliebenen begleitet werden.
  • In aller Regel wird mit dem Kirchenaustritt auch über die Konsequenzen informiert (schriftlich oder mündlich)
    Wenn jemand sich dazu nicht äußert, kann davon ausgegangen werden, dass sie oder er damit einverstanden sind.

AUSNAHMEN:

  • Es war dem- oder derjenigen nicht mehr möglich, in die Kirche einzutreten, obwohl der Wunsch bzw. das Vorhaben erkennbar war.
  • Die Angehörigen können glaubhaft bezeugen, dass die/ der Verstorbene ein christliches Begräbnis gewünscht hat.

Können katholische Christen evangelisch beerdigt werden.
GRUNDSÄTZLICH JA
In aller Regel genügt ein klärendes Gespräch / eine Rückfrage bei den jeweiligen Pfarrern.